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Der 23. Wettbewerb vom 25. bis 30. April 2023

Es war der erste reguläre Wettbewerb nach der Pandemie. Die Angerhalle war an allen vier Abenden nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt (es blieben aber – bis 2019 undenkbar – einige Stühle leer). Über 1.200 Besucherinnen und Besucher jubelten den zwölf Endrundenteilnehmern, die sich unter  mehreren Dutzend Bewerbern durchgesetzt hatten, an den vier Abenden in Tuttlingen-Möhringen zu und erlebten Kleinkunst der Spitzenklasse in allen Schattierungen – von Visual Comedy bis hin zum klassischen Politkabarett. Der Tod stand als Sieger natürlich im Mittelpunkt als ganz am Ende die deutsche Kleinkunstwelt wieder für einen Abend auf die Donaustadt blickte. Da stand dann fest: Berlin ist Hauptstadt und Kleinkunsthochburg des Landes … und die Krähe fühlt sich dort besonders wohl. Zum elften Mal in 23 Jahren flog die „Tuttlinger Krähe“ nämlich dorthin.

PREISTRÄGERABEND am 30. April
Mit DER TOD, PATRICK NEDERKOORN, SVEN GARRECHT und TOBIAS GNACKE, Moderation: Hengstmann brüder

Mit Death Comedy sicherte sich Der Tod aus Berlin den 1. Preis der Jury. Und der 1. Preisträger sorgte für ein Novum im Wettbewerb: Noch vor der Preisverleihung spendete Der Tod jeweils 1.000 € an die Band 4fun, die seit über 20 Jahren den Wettbewerb musikalisch untermalt, an den taubstummen Comedian Okan Seese, der im Wettbewerb leer ausgegangen war, und an das Hospiz von aufgefangen.de. Der Tod: „Da ich die Gelder schon versprochen habe, ohne zu wissen, was ich überhaupt gewinne, freue ich mich natürlich sehr über den 1.Platz, so wird das Ganze kein Minusgeschäft – was aber auch in Ordnung gewesen wäre, weil Zeichen manchmal wichtiger sind als Scheine.“ Für „Todi“ ist die Krähe die bislang wichtigste Auszeichnung seiner Karriere und eine der Top-Auszeichnungen der Szene. Weitere Preise erhielten bei der von den Vorjahressiegern Sebastian und Tobias Hengstmann (die Hengstmann Brüder) kongenial moderierten Preisträgergala der niederländische Kabarettist Patrick Nederkoorn aus Amsterdam (2. Jury-Preis), der Musikkabarettist Sven Garrecht aus Seligenstadt (Sonderpreis der Jury) und schließlich Tobias Gnacke, das Multitalent aus dem badischen Meißenheim, der den Publikumspreis gewann.

Fotos (c) Kornelia Hörburger, Jannik Bäurer, Willy Meyer

WETTBEWERBSABENDE 25. bis 27. April
ZWÖLF ACTS AN DREI ABENDEN MODERIERT VON JESS JOCHIMSEN

Drei stimmungsvolle und hochklassige Wettbewerbsabende brachte das Tuttlinger „Kleinkunstevent des Jahres“ bei seiner 23. Auflage. Souverän und höchst unterhaltsam moderiert vom Freiburger Kabarettisten Jess Jochimsen stritten zwölf Acts um die Preise. Mit Auszügen aus ihren Liveprogrammen waren am ersten Abend Poetry Slammerin und Comedienne LARA ERMER aus Frankfurt, Parodist und Bauchredner TOBIAS GNACKE, der österreichische Kabarettist und Liedermacher HARALD POMPER sowie der Komiker und Klavierkabarettist DAVID WEBER am Start. Am zweiten Abend folgten SVEN GARRECHT, Liedermacher und Kabarettist aus Seligenstadt, Comedian PATRICK NEDERKOORN aus Amsterdam, die Münchener Schauspielerin und Kabarettistin CHRISTL SITTENAUER sowie OKAN SEESE, taub, schwul und halber Türke, der zusammen mit Archie Clapp bewies, dass Humor eine universelle Sprache ist. Am letzten Abend stiegen in den Ring: Comedian AMJAD, das DUO MIMIKRY mit Visual Comedy, Kabarettist BENJAMIN EISENBERG und der Comedy Act DER TOD, der den mutigen Versuch unternahm, mit einer Luftsensennummer („einfach mal 15 Minuten Luft rauslassen“) „im Kontrast gegen Pointenmaschinen“ (Zitat: Der Tod) zu bestehen … und damit am Ende erfolgreich war.

Fotos (c) Bettina Fillinger, Siegrid Bruch, Cornelia Addicks