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Weiterer Schritt zur Nachhaltigkeit

Für den Dachverband der Veranstaltungsbranche, den EVVC, ist die „Energetische Sanierung in der Veranstaltungsbranche“ ein wichtiges Thema. Schließlich emittieren Veranstaltungshallen pro Jahr bundesweit rund 300.000 t CO2, von denen ein erheblicher Teil durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen eingespart werden könnte. Wie die Stadt Tuttlingen setzt auch ihr städtischer Eigenbetrieb Tuttlinger Hallen in seinen Gebäuden auf die energetische Sanierung: 2019 wurde die Innen- und Außenbeleuchtung der Stadthalle Tuttlingen erneuert, im Sommer wird nun die Beleuchtung in der Angerhalle Tuttlingen-Möhringen auf LED-Technik umgerüstet. Der Startschuss ist mit der jetzt erfolgten Auftragsvergabe erfolgt. Städtische Mittel und Fördergelder im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ermöglichen die Umsetzung der Maßnahmen im Sommer 2024.

Nach mittlerweile über 30 Betriebsjahren der Angerhalle Tuttlingen-Möhringen verursachte die hier verbaute herkömmliche Technik vor allem in den letzten Jahren zunehmend Personal- und Kostenaufwand beim Austausch und Ersatz der vorhandenen Beleuchtungsmittel- und -einrichtungen. Dazu kommen die ganz erheblich gestiegenen Stromkosten. In der Angerhalle soll deshalb jetzt die Beleuchtungsanlage zeitgemäß erneuert werden.

Die bestehenden Halogen-Pendelleuchten stammen noch aus dem Eröffnungsjahr 1991. Sie werden demontiert und durch neue hocheffiziente LED-Leuchten an selber Stelle ersetzt, deren Lichtfarbe im Bereich 2700 bis 5700 K steuerbar ist. Im gleichen Zuge wird die alte Beleuchtungssteuerung durch eine KNX-Steuerung ersetzt (mit modernem Installationsbussystem mit DALI-Gateways). Die vorhandene Altenburger-Steuerung wird zur Ansteuerung der Bühnenbeleuchtung wieder verwendet. Das vorhandene Leitungsnetz wird weitestgehend wiederverwendet, es werden nur vereinzelt Leitungen zu den (neuen) Bedientableaus (zur Ein-/Ausschaltung, Dimmung, Veränderung der Farbtemperatur, Realisierung verschiedener Szenen) nachgezogen.

Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung, verbunden mit der Optimierung der Steuer- und Regelungstechnik, wird einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung und zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit leisten. Der mehrwöchige Ausführungszeitraum ist im Juni 2024 vorgesehen, so dass die Angerhalle vom 3. bis 28. Juni nicht für den Veranstaltungsbetrieb zur Verfügung steht.

Im Wirtschaftsplan 2024 sind Gesamtkosten (inkl. Planung) in Höhe von 250.000 € veranschlagt. Nach dem Ergebnis der Ausschreibung liegen die Kosten rund 30% unter der Kalkulation. Das wegweisende und nachhaltige Projekt, das zur Energie- und CO2-Einsparung beiträgt, wäre ohne zusätzliche Zuschussmittel von Land, Bund oder EU kaum realisierbar gewesen. Nun darf mit einem Zuschuss von bis zu 25% der förderfähigen Gesamtkosten gerechnet werden, denn die Maßnahme wird – als Klimaschutzmaßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz und der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien – durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) vom Bund gefördert.

Projektbeteiligte sind neben den Tuttlinger Hallen/Stadt Tuttlingen als Bauherrin das planende Ingenieurbüro plus-energie GmbH aus 78048 Villingen-Schwenningen und die ausführende Firma Waldmann Elektrotechnik GmbH & Co.KG aus 78056 Villingen-Schwenningen. Die Förderung läuft über die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH in 10963 Berlin (www.z-u-g.org) als zuständige Projektstelle.

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.